31. März – 4. April 2025, Hersbruck
Čojč und die Partnerschulen – das Gymnázium Josefa Jungmanna in Litoměřice und das Paul-Pfinzing-Gymnasium in Hersbruck – bereiten gemeinsam ein einwöchiges deutsch-tschechisches Theaterprojekt vor. Unter der theaterpädagogischen Leitung von Linda Straub und Kateřina Chramostová wird das Projekt die Schicksale von Einzelpersonen thematisieren, die mit dem KZ-Außenlager Hersbruck verbunden sind.
Hersbruck, ein malerisches Städtchen in Bayern, zeigt heute keine offensichtlichen Spuren seiner grausamen Vergangenheit. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befinden sich ein Finanzamt, Wohnhäuser und Tennisplätze. Dennoch ist dieser Ort mit Geschichten von menschlichem Leiden, Mut und vergessenen Schicksalen verknüpft.
In den Jahren 1944–1945 wurden hier Häftlinge aus ganz Europa unter unmenschlichen Bedingungen – in Nässe, Kälte und eisiger Temperatur – gezwungen, an der Errichtung von unterirdischen Fabriken und Eisenbahnlinien zu arbeiten. Hungernde Männer, die oft nur noch 35 kg wogen, kämpften täglich ums Überleben. Innerhalb eines Jahres stieg die Einwohnerzahl Hersbrucks um fast 10.000 Häftlinge, von denen etwa 4.000 starben.
“Ziel war nicht die Arbeit, sondern die Vernichtung und davor die Demütigung.” - Vittorio Bocchetta, KZ Hersbruck Überlebende
Das Projekt bringt junge Menschen aus Tschechien und Deutschland zusammen, die die Geschichten einzelner Schicksale aus dem KZ Hersbruck aufarbeiten. Durch authentische Zeugnisse, historische Fakten und Zitate von Überlebenden versuchen sie, das lange verschwiegene Geheimnis dieses Ortes wieder ans Licht zu bringen.
Die Projektwoche gipfelt in einer Theateraufführung, bei der die jungen Menschen Ereignisse nacherzählen, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen. Durch ihre Interpretationen werden die Geschichten der Opfer wieder lebendig gemacht, deren Spuren heute nur noch in den Erinnerungen weniger Überlebender existieren.
Wir laden alle ein, die mehr über dieses oft übersehene Kapitel der Geschichte erfahren möchten, zur Abschlussaufführung, die zusammen mit den Ergebnissen eines Podcast-Projekts unter Leitung eines Mediencoaches der Stiftung Zuhören und eines kreativen Projekts von Terry Schwartzberg im Rahmen eines Gedenkabends anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs am 3. April 2025 in der GERU-Halle in Hersbruck präsentiert wird.
Hören Sie Geschichten, die hätten vergessen werden können – doch dank des Engagements der jungen Generation bleiben sie erhalten.
Konzept und Leitung

Linda Straub
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Kateřina Chramostová
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